ADHS und Gefühlsregulation: So gehen Sie mit Emotionen um

Gefühlsregulation ist ein wichtiger Teil unseres emotionalen Wohlbefindens und unserer Fähigkeit, mit Herausforderungen und Belastungen umzugehen. Menschen mit ADHS können jedoch Schwierigkeiten haben, ihre Gefühle zu regulieren und ihre Stimmungen zu stabilisieren.

In diesem Artikel werden wir uns damit befassen, wie ADHS die Gefühlsregulation beeinflussen kann und welche Strategien erwachsene Menschen mit ADHS anwenden können, um ihre Gefühle besser zu regulieren. Wir werden auch darauf eingehen, wie Medikamente und Verhaltensinterventionen dazu beitragen können, die Gefühlsregulation bei ADHS zu verbessern.

Was genau führt dazu, dass Erwachsene mit ADHS Probleme mit Gefühlsregulation haben können?

Es gibt verschiedene Faktoren, die dazu beitragen können, dass Erwachsene mit ADHS Schwierigkeiten haben, ihre Gefühle zu regulieren.

Funktionsweise des Gehirns

Ein wichtiger Faktor ist die Funktionsweise des Gehirns von Menschen mit ADHS. Studien haben gezeigt, dass bei Menschen mit ADHS die Bereiche des Gehirns, die für die emotionale Regulation und die Selbstkontrolle verantwortlich sind, anders funktionieren können als bei Menschen ohne ADHS.

Nebenwirkungen von Medikamenten

Zusätzlich kann die Einnahme von Stimulanzien, die häufig zur Behandlung von ADHS verordnet werden, die Stimmung und die Gefühlsregulation beeinflussen.

Stress, Angst, Depressionen

Weitere Faktoren, die die Gefühlsregulation bei ADHS beeinflussen können, sind Stress, Angst und Depressionen, die häufig bei Menschen mit ADHS auftreten können.

Folge von wiederholtem Scheitern

Auch wenn Menschen mit ADHS Schwierigkeiten haben, sich auf Aufgaben zu konzentrieren und diese abzuschließen, kann dies dazu beitragen, dass sie sich überfordert und frustriert fühlen und Schwierigkeiten haben, ihre Gefühle zu regulieren.

Strategien zur Gefühlsregulation mit ADHS

Es gibt eine Vielzahl von Strategien, die erwachsene Menschen mit ADHS anwenden können, um ihre Gefühle besser zu regulieren. Hier sind einige Beispiele:

  1. Atemübungen: Atemübungen können dazu beitragen, die Aufmerksamkeit von belastenden Gedanken und Gefühlen abzulenken und die Stimmung zu verbessern. Probieren Sie bewusstes Atmen, bei dem Sie langsam ein- und ausatmen und sich auf den Atem konzentrieren.

  2. Progressive Muskelentspannung: Diese Technik hilft dabei, die Muskeln zu entspannen und die Stimmung zu verbessern. Probieren Sie es aus, indem Sie systematisch verschiedene Muskelgruppen anspannen und wieder lockern.

  3. Positive Selbstgespräche: Versuchen Sie, sich selbst mit positiven Worten zu ermutigen und sich von negativen Gedanken abzulenken. Zum Beispiel könnten Sie sich sagen: „Ich kann das schaffen“ oder „Ich bin stärker als meine Herausforderungen“.

  4. Gefühlsausdruck: Finden Sie eine gesunde Möglichkeit, Ihre Gefühle auszudrücken, wie zum Beispiel durch das Schreiben in einem Tagebuch oder das Gespräch mit einem vertrauenswürdigen Freund oder Familienmitglied.

  5. Gezieltes Verhaltensmanagement: Setzen Sie Ziele und planen Sie Ihre Zeit, um Ihre Fähigkeit zu verbessern, sich auf Aufgaben zu konzentrieren und diese abzuschließen. Verwenden Sie Werkzeuge wie To-Do-Listen und Erinnerungen, um sich daran zu erinnern, was Sie erledigen müssen.

  6. Entspannungstechniken: Probieren Sie Entspannungstechniken wie Yoga, Meditation oder autogenes Training aus, um die Stimmung zu verbessern und den Stress zu reduzieren.

  7. Bewegung: Regelmäßige Bewegung und körperliche Aktivität können dazu beitragen, die Stimmung zu verbessern und den Stress zu reduzieren. Versuchen Sie, jeden Tag etwas Zeit für körperliche Aktivitäten einzuplanen, die Ihnen Freude bereiten.

 

Es ist wichtig zu beachten, dass die Gefühlsregulation bei ADHS individuell auf die Bedürfnisse und Vorlieben des Betroffenen abgestimmt werden sollte. Möglicherweise müssen Sie verschiedene Strategien ausprobieren, um herauszufinden, was am besten für Sie funktioniert.

ADHS und Borderline: Ähnliche Symptome

ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung) und Borderline Persönlichkeitsstörung (BPS) sind zwei unterschiedliche Erkrankungen, die jedoch einige Symptome teilen können. Beide Erkrankungen können zu Schwierigkeiten bei der Kontrolle von Impulsen und Verhaltensweisen führen und zu Schwierigkeiten in sozialen Beziehungen beitragen. Auch die Gefühlsregulation kann bei beiden Erkrankungen gestört sein, wobei Menschen mit BPS häufig extreme Stimmungsschwankungen erleben und Schwierigkeiten haben, ihre Gefühle auszudrücken.

Es gibt jedoch auch wichtige Unterschiede zwischen ADHS und BPS. ADHS ist eine neurologische Erkrankung, die sich in Schwierigkeiten bei der Aufmerksamkeit und Konzentration, Hyperaktivität und Impulsivität zeigt. BPS ist eine Persönlichkeitsstörung, die sich in instabilen Beziehungen, gestörter Selbstwahrnehmung und impulsiven Verhaltensweisen zeigt. ADHS tritt häufiger bei Kindern und Jugendlichen auf, kann jedoch auch im Erwachsenenalter diagnostiziert werden. BPS tritt in der Regel erst im Erwachsenenalter auf.

Zusammenfassung

Es ist wichtig zu beachten, dass die Gefühlsregulation bei ADHS individuell auf die Bedürfnisse und Vorlieben des Betroffenen abgestimmt werden sollte. Es gibt verschiedene Strategien, die erwachsene Menschen mit ADHS anwenden können, um ihre Gefühle besser zu regulieren, wie beispielsweise Atemübungen, progressive Muskelentspannung und positive Selbstgespräche. Es ist wichtig, dass Betroffene sich an einen Arzt oder Psychologen wenden, wenn sie Schwierigkeiten haben, ihre Gefühle zu regulieren, um professionelle Hilfe und Unterstützung zu erhalten. Mit der richtigen Behandlung und Unterstützung können Menschen mit ADHS lernen, ihre Gefühle besser zu verstehen und zu regulieren und ihr Leben zu verbessern.

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